Bericht von Osthessen-News.de

SG Frischauf Fulda - Ein zufälliger Ausspruch wird zum Namen des Vereins

 

16.07.17 - Sie heißen Germania, Buchonia, Alemannia oder Britannia. Sieht man sich im Fußball-Raum Osthessen um, stechen einem die teils kuriosen Namen der Vereine ins Auge. In der neuen Serie von ON|Sport gehen wir deren Geschichte und Bedeutung auf den Grund. Im 18. Teil geht es um die SG Frischauf Fulda, deren Name auf einen Ausruf eines Gründungsmitglieds zurückgeht.

 

Der Zusatz „Frisch Auf“ ist bei Vereinen beliebt. Zahlreiche Sport-, aber auch Musikvereine gaben ihrem Klub diesen erfrischenden Namen. Aber was bedeutet der überhaupt? „Frisch Auf“ ist eine veraltete Grußformel – ähnlich dem Bergmannsgruß Glückauf – die in bestimmten Regionen unter Arbeitern und Wanderern üblich war. Das geht aus der Online-Enzyklopädie Wikipedia hervor. Selbst in der Literatur fand die Grußformel durch Theodor Körners Gedicht „Frisch auf, ihr Jäger, frei und flink“ Einzug. Im Sport aber wurde der Gruß aber vor allem durch die Erfolge des Handballvereins Frisch Auf Göppingen bekannt.

Jetzt könnte man meinen, dass der hiesige Verein SG Frischauf Fulda sich auch auf diese Grußformel bezog, als der Verein 1962 aus der Taufe gehoben wurde. Waren etwa fleißige Arbeiter oder Wanderer Väter es Vereins? Mitnichten. Denn mit dem alten Gruß hat Verein nämlich überhaupt nichts zu tun. Das lässt sich schon an der veränderten Schreibweise erahnen. Denn im Gegensatz zur Grußformel schreibt der Klub „Frischauf“ zusammen. „Darauf legen wir auch großen Wert“, sagt Ehrenvorsitzender Günter Möller. Er hat auch eine Erklärung für den Namen parat. Als sich der Verein Anfang der 60er Jahre gründete, habe die Edelzeller Siedlung – dort hat der Klub seine Wurzeln – einen Aufschwung erfahren, viele Häuser wurden auf den grünen Flächen errichtet.

„Einer unserer Gründungsmitglieder hat dann den Ausspruch ‚Hier geht’s Frischauf‘ getätigt. So kam der Verein zu seinem Namen“, erklärt Ehrenvorsitzender Möller. Gut möglich, so Möller, dass sich der damalige Sportsmann auch versprochen habe und etwas ganz anderes sagen wollte. Der passende Name für den Verein war jedenfalls gefunden. Denn zuvor gab es Überlegungen, ihn SG Edelzeller Siedlung zu nennen. „Das war aber einerseits zu lang und hätte andererseits zu Verwechslungen mit dem damals noch eigenständigen Ort Edelzell geführt“, klärt Möller auf. Übrigens: Dass im Logo der SGF eine Raute auftaucht, hat ebenfalls seinen Grund. „Gerhard Gutermuth, eines der Gründungsmitglieder, ist HSV-Fan und wollte in Anlehnung ebenfalls eine Raute im Wappen haben.“

Im Jahr 2017 ist die SG Frischauf Fulda ein solide geführter Verein mit 200 Mitgliedern. Nachdem zwischenzeitlich auch einmal Gymnastik angeboten wurde, wird bei „Frischauf“ ‚nur‘ noch Fußball gespielt. Die erste Mannschaft in der B-Liga Fulda und die Reserve in der C-Liga Fulda. „Dass wir wieder eine zweite Mannschaft melden konnten, freut uns. Denn bis auf letzte Runde war uns das immer gelungen“, sagt Günter Möller. (Tobias Herrling) +++